Michaela Schweiger Unterwegs | back | ||||||||
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Die, für die Ausstellung konzipierte, Arbeit „unterwegs“ thematisiert die Veränderung der Bedeutung des Wohnraumes durch den Einzug des Fernsehens in der Nachkriegsmoderne. Das Fernsehen hat das Haus kontinuierlich erobert, das Aussen wurde nach innen gekehrt. Der private Raum ist zum öffentlichen Raum geworden, die Bilder der Welt scheinen bekannt.
Um eine Wohnzimmereinrichtung herum ist eine Straßenlandschaft installiert. Die Straße scheint einem TV-Monitor zu entspringen. Es entsteht ein Fiction-Szenario, beruhend auf der Vorstellung, die über Kabel ins Haus gekommenen Bilder könnten den Fernseher verlassen. Zimmerpflanzen werden Teil der Modellandschaft. Sie besitzen ihre reale Größe und erfahren gleichzeitig eine modellhafte Maßstabsverkleinerung. Die Pflanzen evozieren verschiedene Landschaftstypen. Die Möbel dienen als Sitzgelegenheit, bilden aber gleichzeitig architektonische Elemente der verkleinerten Landschaft. Die geloopte Videosequenz zeigt einen kurzen Ausschnitt aus Dennis Hoppers Film "Easy Rider". "In diesem Klassiker wird der Traum einer individuellen Freiheit dem "law and order"-Denken und dem Nationalismus einer weißen, ländlichen Mittelstandsgesellschaft gegenübergestellt. Die Landschaft wird in "Easy Rider" zu einer Art unendlichem Zuhause." (Brigitte Franzen). Das Genre des Roadmovies ist auf die Darstellung einer wechselnden, vorbeiziehenden Landschaft angelegt. Die Landschaft der Arbeit "unterwegs" hingegen ist domestiziert und unbewegt. Die Straße des medialen Bildes bewegt sich scheinbar zu der gebauten, starren Straße hin. Mediale, gebaute und reale Elemente gehen eine Symbiose ein. Diese spielerisch-romantische Modellandschaft wird von zwei weiteren Videos kontrastiert. |
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